Donnerstag, 18. Juli 2013

# 100 # Vincent Kliesch: Bis in den Tod hinein


Vincent Kliesch
Bis in den Tod hinein

Erschienen am: 15.07.2013
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 400
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-442-37798-5

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Klappentext: Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?

Meine Meinung: Drei Tote in nur vier Tagen. Daniella Castella, Dezernatsleiterin der Abteilung 1 für Delikte am Menschen beim LKA Berlin, hätte jetzt gern ihren Starermittler Julius Kern bei sich. Doch dieser macht Urlaub auf einem anderen Teil der Erdkugel. Mit ihrem Neuen, Severin Boesherz, der ganz kompetent zu sein scheint, könnte sie die Fälle lösen. Auch wenn dieser sich stets in Etikette zeigt, immer einen guten Anzug trägt und sich wann immer möglich von Opern berieseln lässt, hat sie Hoffnung, in kürzester Zeit den Serienmörder, der Berlin unsicher macht, zu stellen.
Der Mörder selbst ist sich seiner Sache sicher, mordet äußerst brutal, zielstrebig und vor allem schnell. Den Ermittlern rennt die Zeit davon und die Morde häufen sich. Ein Schema ist nicht zu erkennen, außer, dass er seine Toten durchnummeriert. Ansonsten bleibt den Ermittlern nur der mühsame Weg der Recherchen.

Nach seiner erfolgreichen Trilogie um Tassilo Michaelis (ala Hannibal Lector) und seinem Profiermittler Julius Kern bleibt der Autor Vincent Kliesch zwar dem LKA Berlin treu, doch er wartet mit einem neuen Hauptkommissar auf. Severin Boesherz, der gebürtige Rheingauer, soll das LKA mit seinen Fähigkeiten aufmischen. Damit hat er auch gar keine Probleme, denn Severin Boesherz ist anders als der Rest seiner Kollegen. Nicht nur dass er sich absolut selbstsicher und sich für Meindafürhalten viel zu arrogant gibt, ist er ein bekennender Opern- und Weinliebhaber. Bevor er sich zu einem Tatort begibt, bei dem er inständig erwartet wird, wird noch die letzte Arie in seinem Auto zu Ende gehört. Mit dieser Art Sympathie zu erwecken, ist Severin Boesherz bei mir fehl am Platz. Leider hat sich diese Antipathie gegenüber diesem Ermittler durch die gesamte Handlung gezogen, sodass mir schon zu Beginn ein wenig die Leselust abhanden gekommen ist.
Nichtsdestotrotz hat Vincent Kliesch mit seinem flüssigen Schreibstil noch genug Spannung erzeugt, um diesen Mangel wieder einigermaßen wett machen zu können. Obwohl sich der Mörder schon recht frühzeitig zu erkennen gibt und der Leser von seinen Handlungen und Gedankengängen profitiert, haben die Ermittlungsarbeiten der Kommissare dadurch wenig Raum eingenommen. So wurde jede Aktion der Ermittler, die in eine falsche Richtung führte, zu einem langatmigen Fehltritt. Dass dann auch noch die ständigen Alleingänge des Kommissar Boesherz geduldet worden sind, war ebenso nicht nachzuvollziehen.
An Severin Boesherz gab es leider keine Charakterzüge, die mich wirklich beeindruckten. Seine Arroganz hat von Anfang an Abneigung erzeugt, da halfen auch nicht seine späteren Erfolge, den Mörder dingfest zu machen.
Vincent Kliesch hat in seinem neuesten Thriller so ziemlich alle Klischees bedient, die es zu bedienen gibt. Enttäuscht war ich auch von der Idee der Handlung, die ja nun wirklich total „ausgelutscht“ ist, in dem der Mörder seine Opfer mit Zahlen versieht.
Wäre nicht seine fesselnde Art zu schreiben und die Hoffnung, vom Weg der Klischees doch noch abzukommen, gewesen, dann hätte mich der Autor mit seinem Buch durchaus begeistern können. So ist es zwar ein gut gelungener, aber dennoch ein sehr klischeebedienter Thriller mit einem Kommissar, der seine Macken stets zelebrieren muss.

Der Autor: Vincent Kliesch
Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde.
Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer.


Meine Bewertung:


Quellen:
Cover: Verlag Blanvalet
Klappentext: Verlag Blanvalet
Kurzbiografie: Verlag Blanvalet
Foto: © Schlück/Luca Steinmetz


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: Blanvalet
 
 
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.



1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,

    deine Bewertung stimmt mich nicht gerade froh, von V. Kliesch hätte ich eigentlich Besseres erwartet.

    LG
    Sabine

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