Sonntag, 2. Juni 2013

# 78 # Claudia Puhlfürst: Das sechste Herz


Claudia Puhlfürst
Das sechste Herz

Erschienen am: 20.05.2013
Verlag: Blanvalet
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 384
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-442-37698-8

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Klappentext: Was als harmlose Recherche begann, mündet in einem Albtraum: Ein junger Reporter der Tagespresse entdeckt auf einem stillgelegten Fabrikgelände drei tief gefrorene Herzen. Bald werden der Redaktion weitere Herzen angekündigt. Wer ist der Verfasser dieser makabren Schreiben? Als sich die Journalistin Lara Birkenfeld auf die Spur des eiskalten Mörders begibt, ahnt sie nicht, dass sie schon längst zur Schachfigur in einem grausigen Spiel geworden ist …

Meine Meinung: Patrick Seiler, seit ein paar Wochen Praktikant bei der Tagespresse, erhält einen Auftrag, der zunächst sehr unscheinbar zu sein scheint, aber in seiner Durchführung sehr makaber wird. Entsprechend dem Hinweis eines Informanten und dem dazu gelieferten Lageplan soll sich auf dem still gelegenen Fabrikgelände der VEB Metallwaren an drei verschiedenen Stellen etwas von großer Bedeutung befinden. Da Tom Fränkel, Redaktionsleiter der Tagespresse, zunächst von einem Scherz ausgeht, schickt er seinen Praktikanten Vorort um die wertvolle Zeit seiner Hauptangestellten nicht zu vergeuden.
Für Patrick stellt der Fund der drei Thermobehälter in dem sich vermutlich Schlachtabfälle befinden, nichts Besonderes dar. In seiner Verwirrtheit, weil er nicht weiß, was er so recht mit anfangen soll, nimmt er seinen Fund mit ins Redaktionsbüro. Nach Begutachtung des Inhalts durch mehrere Mitarbeiter steht schnell fest, dass es sich bei den Schlachtabfällen vermutlich um menschliche Herzen handelt. Bevor Fränkel die Polizei informiert, schickt er seine Leute nochmals zu den Tatorten um genügend Fotomaterial zu bekommen, ehe das Gelände von Polizisten nur so wimmeln sollte.
Nur wenige Tage später erfährt auch Lara Birkenfeld, die inzwischen freie Journalistin ist, von dem grausamen Fund und beginnt ihre eigenen Recherchen.

Zum vierten Mal stürzt sich die inzwischen als freie Journalistin tätige Lara Birkenfeld in ein neues, spannendes Abenteuer. Obwohl sie nach ihrer Kündigung bei der Tagespresse immer wieder um Aufträge fürchten muss, bereut sie diesen waghalsigen Schritt nicht. Mit dem Fotografen Jo Selbig, mit dem sie seit einiger Zeit ein Verhältnis hat, wird sie des Öfteren mit heißen Informationen versorgt und ihr Kollege Jens Hohenstein hilft ihr ebenfalls, den ein oder anderen Auftrag zu bekommen.
Doch mit dem jetzigen Auftrag, an weitere Informationen über den „Schlächter“, wie ihn die Presse nannte, zu gelangen, wird auch ihr langjähriger Freund und Psychologe Dr. Mark Grünthal, verwickelt. Bereits vor 10 Jahren war Mark in einem ähnlichen Fall als forensischer Gutachter aufgetreten, als der damals 17jährige Magnus Geroldsen seine 3 Geschwister bestialisch ermordet hat und ihnen die Herzen aus den Leibern schnitt.
Sollte er, obwohl er in der geschlossenen Abteilung des psychiatrischen Krankenhauses von Obersprung saß, erneut gemordet haben oder gibt es ganz und gar einen Nachahmungstäter? Mit diesen Fragen befassen sich nicht nur Mark Grünthal und seine Freundin Lara Birkenfeld, sondern auch die Presse und natürlich die Polizei.
Claudia Puhlfürst hat ihre Handlung wieder auf mehreren Erzählsträngen aufgebaut und lässt den Leser zunächst an den üblichen Tagesgeschäften der Protagonisten teilhaben und konfrontiert sie gleichzeitig mit den Gedankengängen des Mörders bzw. mit der Stimme, die zu ihm spricht. Etwas ungewöhnlich scheint, dass die Autorin schon frühzeitig mit eindeutigen Hinweisen den Mörder preis gibt ohne dabei die Spannung aus dem Plot zu nehmen. Im Gegenteil, man fiebert dem Verlauf der Ermittlungen von Lara und ihrem Freund Jo mit und hofft, dass sie beizeiten auf die Spur des (wahren) Mörders kommen. Dass hier die Ermittlungsarbeit der Polizei etwas in den Hintergrund gerät, sondern sich lediglich auf verschiedene Pressekonferenzen konzentriert, ist nicht weiter schlimm. Viel interessanter finde ich, dass die Autorin auf die verschiedenen Psychen der Protagonisten eingegangen ist und dabei wahre Recherchearbeit abgeliefert hat.
Die Visionen der Lara Birkenfeld, die in den Vorgängerbüchern noch sehr dominiert haben, haben sich dieses Mal Gott sei Dank auf eine Einzige reduziert. Somit wurde dem Werk doch eine Spur mehr Authentizität verliehen, auch wenn der Weg der Ermittlungen wieder einmal mit einer Vielzahl von Toten gepflastert war.
Claudia Puhlfürst hat auch dieses Mal mit ihrem spannenden und fesselnden Schreibstil gepunktet und auch der Verlag hat endlich ein ansehnliches Cover für ihr neuestes Werk präsentiert.
 
Die Autorin: Claudia Puhlfürst
Claudia Puhlfürst, Jahrgang 1963, stammt aus Zwickau, wo sie nach wie vor lebt. Ihr Spezialgebiet ist die Humanethologie (menschliches Verhalten), insbesondere die nonverbale Kommunikation. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Schulberaterin für den Duden Schulbuchverlag. Zudem ist sie Organisatorin der Ostdeutschen Krimitage, Mitglied im Syndikat und bei den Mörderischen Schwestern, dem deutschen Ableger der amerikanischen Sisters in Crime.



Meine Bewertung:

Reihenfolge der Lara Birkenfeld-Reihe



Quellen:
Cover: Verlag Blanvalet
Klappentext: Verlag Blanvalet
Kurzbiografie: Verlag Blanvalet
Foto: © Ulrich Puhlfürst


An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim
Verlag: Blanvalet
 
 
für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.


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