Sonntag, 6. Januar 2013

# 2 # Nicole Speyer: Die Hexe von Nassau

Nicole Speyer
Die Hexe von Nassau

Erschienen am: 02.11.2012
Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Ausgabeart: Taschenbuch
Kategorien: Belletristik / Historische Romane
Seiten: 640
Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30
ISBN: 978-3-426-51132-0

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Klappentext: Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexenverfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen.

Meine Meinung: Graf Johannes hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hexen zu verfolgen, die seiner Meinung nach Unfrieden in seine Gemeinde bringen. Kühe, die keine Milch geben, Menschen, die erkranken, sollen auf das Konto dieser Hexen gehen. Diesen Zauber will er ausmerzen, womit seine Gehilfen, wie beispielsweise der Henker Leonhard Busch, ihm sehr wohl gesonnen sind. Mit einem riesigen Ehrgeiz beginnen sie die Verfolgung, die erst einmal keinen Ansatz zu haben scheint. Doch eine kleine Jungenbande sollte ihnen zum Glück verhelfen. Sie wollen gesehen haben, wie die alte Kathi Häuser auf einer Wiese Schlangen beschwor. Kaum ausgesprochen, wurde die alte Kathi, Marias Mutter gefangen genommen. Während ihrer Folter gestand sie, sich mit weiteren Frauen der Hexerei bedient zu haben. Und so gelangt auch Katharinas Mutter Eva in das Visier der Vollstrecker. Beide Frauen werden schließlich der Hexerei bezichtigt, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Während Katharina sich in ihrer Trauer verkroch, schien Maria mit dem Verlust ihrer Mutter ganz anders umzugehen.
Obwohl der Graf anordnete, keine Frauen unter 40 Jahren zu verfolgen, wurde auch die junge Kathrina als Hexe gefangen genommen und im Dunkelzimmer ihrem Schicksal überlassen.

Graf Johannes, als treuer Anhänger der evangelischen Kirche bekannt, ist eine historische Figur. Ihm allein sind die Hexenverfolgungen Mitte des 17.Jahrhunderts rund um Idstein zuzuschreiben. So wie sich die Autorin diese Figur zu Nutzen gemacht hat, sind auch viele andere Figuren in ihrem Debütroman auf historischen Wurzeln gewachsen. Eva Heinemann und Kathi Häuser waren zur damaligen Zeit die ersten Frauen, die der Hexerei bezichtigt und deren Todesurteile sofort vollstreckt worden sind.
Nicole Steyer erzählt die Geschichte der beiden Frauen, wobei diese eher eine Nebenrolle spielen. Vielmehr hat sie das Augenmerk auf die Tochter von Eva, Katharina, gelegt, die klischeebedingt natürlich rothaarig ist. Katharina, die zum ersten Mal verliebt und ihr Auserwählter kein anderer als der neue Prediger Andreas ist, wird unbewusst mit in die Verfolgung einbezogen. Andreas, der ebenfalls in Katharina verliebt ist, ist von seinem Glauben hin und her gerissen. Obwohl er die alten Ansichten der Obrigkeiten, was Hexen betrifft, nicht teilen kann, ist er nicht in der Lage sich als neuer Mann der Kirche durchsetzen zu können. Vielmehr versucht er durch Geschick und etwas List Katharina zu helfen.
Nicole Steyer hat eine interessante Geschichte aufgegriffen, doch an der Umsetzung ist sie für Meindafürhalten gescheitert. Die Autorin verliert sich in ellenlangen Beschreibungen und belanglosen Dialoge, sodass das Lesen schnell ermüdend wird. Ihre ins kleinste Detail beschriebenen Begegnungen und Umschreibungen von Handlungen sind leider viel zu langatmig als das sie fesselnd sein könnten. Ihr Schreibstil ist einfach, hart und stellenweise abgehakt. Viele Begriffe, die sie in ihrem Plot verwandt hat, sind eher der Neuzeit zuzuschreiben. Oftmals kam es mir vor, als würde ich in einem Kinderbuch lesen.
Doch es gab durchaus auch spannende, wenn auch nur knappe, an der Hand abzählbare, Szenen, die einen kurzzeitig an das Buch fesselten.
Ihre Figuren hat die Autorin gut heraus gearbeitet, sodass man eine gute bildliche Vorstellung von ihnen hatte. Allerdings fehlten mir die Emotionen, die die Charaktere hätten prägen können.
Da im Großen und Ganzen der Roman von einfachen Alltagsgeschichten und sehr phantasielosen Dialogen, als würde man sich über das Wetter unterhalten wollen, geprägt ist, war ich über dessen Inhalt sehr enttäuscht. Dieser hätte sich gut und gern – im Verhältnis zur erreichten Seitenzahl gesehen - auf ein Minimum reduzieren können und es wäre eine spannende Story heraus gekommen.

Die Autorin:
Nicole Steyer wurde 1978 in Bad Aibling geboren und wuchs in Rosenheim auf. Doch dann ging sie der Liebe wegen nach Idstein im Taunus. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder begann sie zu schreiben, beschäftigte sich mit der Idsteiner Stadtgeschichte und begann zu recherchieren. Das Ergebnis dieser Recherchen war ihr erster historischer Roman, DIE HEXE VON NASSAU, der sich mit den Hexenverfolgungen in Idstein und Umgebung befasst.

Quellen:
Cover: Knaur Taschenbuch Verlag
Klappentext: Knaur Taschenbuch Verlag
Autorenporträt: Knaur Taschenbuch Verlag
Foto: Nicole Steyer


Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich
recht herzlich beim


für die Bereitstellung dieses
Rezensionsexemplars bedanken.

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