Samstag, 22. September 2012

# 150 # Rezension zu "Zorn - Tod und Regen" von Stephan Ludwig



Stephan Ludwig

Zorn – Tod und Regen

Erschienen am: 25.05.2012
Verlag:
Fischer Taschenbuch Verlag
Ausgabeart:
Taschenbuch
Kategorien:
Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 368
Preis € (D) 9,95 | € (A) 10,30 | SFR 14,90
ISBN: 978-3-596-19305-2

Zur Leseprobe   Beim Verlag/Amazon kaufen

Klappentext: »Es dauerte drei Stunden, bis sie den Verstand verlor, und weitere zwei, bis sie endlich sterben durfte.«
Hauptkommissar Claudius Zorn und sein Kollege, der dicke Schröder, haben seit Jahren in keinem Mordfall mehr ermittelt. Aber nun überstürzen sich die Ereignisse: zwei Morde in kürzester Zeit – blutig, brutal, unerklärlich. Warum gibt ein Killer seinem Opfer Schmerzmittel, bevor er es quält? Zorn ist ratlos, Schröder schon mitten drin in den Ermittlungen. Und der Mörder hat noch nicht genug …
Der erste Fall für Zorn und Schröder

Meine Meinung: Die ganze Zeit war Hauptkommissar Claudius Zorn gelangweilt und genervt von der alltäglichen Polizeiarbeit und nun, wo es um einen echten Mordfall zu gehen scheint, scheint er völlig überfordert zu sein. Denn es fehlt die Leiche. Fakt ist, dass das im Keller gefundene Blut von einem Menschen stammt und von der Menge her abzuleiten ist, dass dieser Mensch ausgeblutet worden ist. Während Schröder, Zorns Assistent noch nach der Leiche sucht, kümmert sich Zorn währenddessen um einen Suizid.
Dass sich dann die weiteren Ereignisse völlig überschlagen, damit hätten weder Zorn noch Schröder gerechnet.

Mit Zorn und Schröder hat Stephan Ludwig ein ungleiches Ermittlerpaar geschaffen, das man entweder mögen muss oder nicht. Während Schröder, der kleine und etwas zu dick geratene Kommissar wesentlich sympathischer erscheint als der machohafte und arbeitsscheue Zorn, ist der Staatsanwalt, klischeebehaftet unsympathisch und machtbesessen. Der Autor hat es zudem verstanden, mit wenigen Figuren auszukommen, die er charakterlich stark beschrieben hat. Obwohl mich das machohafte Getue des Kommissars Zorn anfangs sehr genervt hatte, wurde er mir im Verlauf der Handlung doch noch etwas sympathischer. Denn hinter seiner Fassade steckt durchaus ein netter Kerl, der mitfühlend und auch etwas ehrgeizig sein kann. Im Gegensatz zu ihm, ist sein Assistent Schröder, der seinem Chef wie ein Hund seinem Herrchen bedingslos ergeben ist, bescheiden, intelligent und sehr zuverlässig und erledigt eigentlich die Aufgaben, die sein Chef nicht erledigen mag. Und das sind alle Aufgaben, denn Zorn hat grundsätzlich etwas anderes zu tun, sei es, um in seinem wohlverdienten Feierabend zu gehen oder andere wichtige persönliche Dinge. Wäre nicht Schröder, würde wahrscheinlich in dem kleinen Kommissariat überhaupt nichts laufen.
Die Ermittlungen zu den Mordfällen verlaufen hingegen etwas zäh, um nicht zu sagen, sie treten auf der Stelle. Lediglich Schröder mit seinen Eingebungen und Intuitionen bringt Fortschritte in das ganze Geschehen.
Mit den wechselnden Handlungssträngen sorgt der Autor auch für die nötige Spannung, die er ganz allmählich aufgebaut hat. Nur das Ende bzw. die Auflösung der Mordfälle waren für mich etwas zu unspektakulär, sodass ich etwas enttäuscht war, da die gesamte Story eigentlich immer fesselnd war.
Nichtsdestotrotz ist das Debüt von Stephan Ludwig mit seinem Kommissar Zorn und dem Assistenten Schröder mehr als gelungen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Der Autor: Stephan Ludwig
Stephan Ludwig, Jahrgang 1965, arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Gaststättenbetreiber. Er lebt in Halle und hat sich als Rundfunkproduzent einen Namen gemacht. Beim Schreiben arbeitet er genau wie im Tonstudio: aus dem Bauch heraus. Krimis zu schreiben ist für ihn ein Glücksfall, dabei stellt er seine Ermittler Zorn und Schröder gerne vor echte Herausforderungen. 



Meine Bewertung:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...