Montag, 23. April 2012

# 63 # Rezension zu "Schnitt" von Marc Raabe


Marc Raabe

Schnitt

Erscheint am: 11.05.2012
Verlag: Ullstein
Ausgabeart: Klappenbroschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 448
Preis € (D) 14,99 | € (A) 15,50 | SFR 20,90
ISBN: 978-3-548-28435-4

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Klappentext: E in kleiner Junge beobachtet einen grausamen Mord. Und er vergisst. Dreißig Jahre lang. Bis seine Freundin in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gerät. Nur wenn er sich erinnert, kann er sie retten. Doch das bringt ihn in tödliche Gefahr.

Meine Meinung: Ein unbekannter Autor, Baujahr 1968 überzeugt mit seinem Debütroman von der ersten Seite an. „Schnitt“ ist ein faszinierendes Werk, das unbedingt auf die „Muss ich gelesen haben - Liste“ gehört.
In seinem Psychothriller erzählt Marc Raabe die Geschichte von Gabriel Neumann, der inzwischen 40 Jahre ist und an einer Amnesie leidet. Dieser Gedächtnisverlust begründet sich aus einem traumatischen Kindheitserlebnis heraus, an das er sich nur noch vage erinnern kann. Aber wichtig sind die Details – und wenn er es nicht schafft, sich daran zu erinnern, wird seine schwangere Freundin Liz, die sich in den Fängen eines Psychopathen befindet,  sterben.
Mit nur 11 Jahren musste Gabriel damals mit ansehen, wie seine Eltern starben. Doch Gabriel wurde jahrelang von einem anerkannten Arzt so therapiert, als wäre er selbst der Mörder gewesen, bis eines Tages Yuri als sein neuer Vormund ihn mit 18 Jahren aus der Psychiatrie holt. Dies geschieht nicht ganz selbstlos. Dahinter verbirgt sich eine Kette von Ereignissen, die der Autor in seinem Werk auf dramatische Art und Weise schildert. Marc Raabe zeichnet dem Leser ein Krankheitsbild seines Protagonisten auf, das Intensität besitzt und an Glaubwürdigkeit nicht zweifeln lässt. Er stellt ihn als alles andere als einen Neurotiker dar, der aber trotzdem von Wahnvorstellungen besessen ist. Immer wieder lässt der Autor den Leser daran zweifeln, wie es wirklich um Gabriel steht. Die Hilflosigkeit und Verzweiflung von Gabriel überträgt sich voll und so manches Mal wünscht man sich, eingreifen zu können. Die Tragik der Ereignisse scheint im Verlauf der Handlung sogar noch zuzunehmen und so rauscht Gabriel von einem Albtraum in den Nächsten. Von Erholung findet man keine Spur, weder in der Handlung noch beim Leser. Die Spannung ebbt zu keinem Zeitpunkt ab, nimmt sogar durch die immer wieder kehrenden Wendungen und Überraschungen noch zu. Selbst als man glaubt, hinter den Schlüssel der Geschichte zu gelangen, überrascht der Autor nochmals. Mit seinem Schreibstil hat Marc Raabe es geschafft, mich zu faszinieren und ohne Mühe mitzureisen. Obwohl die Auflösung der Geschichte auf den letzten Seiten sich doch etwas zog und vorhersehbar war, hat mich dieser Psychothriller wie kein anderer total gepackt.

Meine Bewertung:
 

2 Kommentare:

  1. Das Buch habe ich auch zur Rezension hier, und ich bin gespannt ob ich es genauso gut finde :-) Hört sich auf jedenfall sehr spannend an :-) LG Angela

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