Mittwoch, 18. April 2012

# 59 # Rezension zu "Tod im Eichsfeld" von Astrid Seehaus


Tod im Eichsfeld

Erschienen am: 01.03.2012
Verlag: Sutton Verlag
Ausgabeart: Broschur
Kategorien: Belletristik / Krimi & Thriller
Seiten: 192
Preis € (D) 12,00
ISBN: 978-3-86680-992-5

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Klappentext: Während eines heftigen Sommergewitters wird Georg Stahlmann auf seinem Hof in Böseckendorf brutal mit der Mistgabel erstochen. Schnell ist klar, dass der Tod des wohlhabenden Großbauern, der 1991 aus dem Westen zurückgekehrt ist, so manchem in dem ehemaligen Grenzdorf gelegen kommt.
Kriminalkommissar Frank Rothe, frisch von Erfurt nach Heiligenstadt versetzt, hätte sich nie träumen lassen, welche Abgründe sich hinter der friedlichen Fassade des Dörfchens auftun. Hass, Neid und Gier brodeln hier seit langem unter der Oberfläche. Fast jeder hat ein Motiv, doch wer ist der Täter? Wie tief in der Vergangenheit muss Rothe graben?

Meine Meinung: „Tod im Eichsfeld“ ist ein gelungener Krimi der Extraklasse. Von Beginn an hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem Werk zu fesseln. Ohne große Umschweifungen lässt sie zunächst den Leser mit Frank Rothe, dem Kriminalkommissar aus Erfurt, um das Leben seiner Tochter bangen, die nach einem Unfall am Rollstuhl gefesselt und mit starken Depressionen zu kämpfen hat. Der missglückte Selbstmordversuch seiner Tochter Jessi lässt Rothe schließlich allen Mut zusammennehmen und sie über den geplanten Umzug ins Eichsfeld in Kenntnis setzen. Obwohl Jessi nur widerwillig ihrem Vater nach Heiligenstadt folgt, findet sie, entgegen ihrer Befürchtungen, schnell Freunde. Auch Frank Rothe scheint sich auf seiner neuen Dienststelle schnell einzugewöhnen. Dennoch sind die Kollegen ihm nicht wohl gesonnen. Spätestens als der Mord an einem Großbauern aus Böseckendorf gemeldet wird, spürt Rothe schnell, welche Intrigen gegen ihn gesponnen werden. Nur schwer kann er sich sowohl gegen seine Kollegen als auch gegen die Dorfbewohner durchsetzen. Doch mit seinem Gespür für das Richtige und mit dem entsprechenden Bauchgefühl kommt der Kriminalkommissar aus Erfurt dem Täter, wenn auch auf Umwegen, schnell auf die richtige Spur.
192 Seiten, die es wirklich in sich haben. Die Handlung ist gut durchdacht und nimmt im Verlauf immer mehr an Spannung zu. Es ist ein Genuss zu lesen, wie sich die einzelnen Puzzleteile von Rothes Ermittlungsarbeit zusammenfügen und ihn schließlich zum Ergebnis kommen lassen. Obwohl für mich schon ziemlich früh fest stand, wer als Mörder in Frage kommt, hat es die Autorin geschafft, mich mit ihren gekonnten Wendungen, am Ball zu halten. Stellenweise spürte ich die Spannung so stark, dass ich im doppelten Tempo die Seiten nur so verschlungen habe, um zu erfahren, ob ich tatsächlich richtig lag.
Die Hintergrundinformationen über die Spaltung der Dörfer Böseckendorf und Immegerode zu den Zeiten der Grenzschließung und der Wiedervereinigung, die Schicksalsschläge der Familien bei den Fluchtversuchen, fand ich äußerst interessant und erschreckend.
Astrid Seehaus hat es zudem verstanden ihre Figuren charakterlich stark darzustellen. Man gewinnt von ihnen eine klare Vorstellung. So ist es kaum verwunderlich, dass sie den Kommissar Rothe als sympathischen Polizisten und Vater dargestellt hat. Dagegen erscheinen einige seiner Kollegen teilweise als unangenehm und unerträglich. Auch mit den potentiellen Tatverdächtigen teilen sich Sympathie und Antipathie.
Besonders gut hat mir jedoch der Einblick in das Privatleben von Rothe und seiner Tochter gefallen, der dem Plot noch mehr Leben eingehaucht hat. Und so kann ich nur hoffen, dass „Tod im Eichsfeld“ vielleicht der Beginn einer wunderbaren Serie mit Kommissar Rothe wird.

Fazit: Von „Tod im Eichsfeld“ war ich wirklich positiv überrascht, der nicht nur in meiner Region spielt, in der ich lebe, sondern mir auch sehr unterhaltsame und spannende Lesestunden verschafft hat. Nicht zu unrecht wurde die Autorin mit dem 1.Thüringer Krimipreis ausgezeichnet.

Meine Bewertung:

An dieser Stelle möchte ich mich
ganz herzlich
beim Sutton-Verlag aus Erfurt


für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplares
bedanken.

1 Kommentar:

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